EUDI & swiyu Wallets
Sind Sie bereit für die Zukunft digitaler Identitäten?
Digitale Identitäten verändern sich schnell. Mit eIDAS 2.0 in der EU und der neuen e-ID in der Schweiz entstehen Standards, die direkte Auswirkungen auf KYC, Onboarding, digitale Signaturen und Compliance haben. Dieser Überblick richtet sich an Entscheider in IT, Compliance und Management, die wissen wollen, wie gut ihre heutigen Prozesse vorbereitet sind und welche Schritte jetzt sinnvoll sind, um zukunftssicher zu bleiben.
Was ist eIDAS 2.0?
eIDAS 2.0 ist die Weiterentwicklung des europäischen Rahmens für digitale Identitäten, Signaturen und Vertrauensdienste.
Im Zentrum steht die neue EUDI-Wallet: eine App, die von den EU-Mitgliedstaaten herausgegeben wird. Bürgerinnen und Bürger können darin ihre Identitätsdaten, Nachweise und Berechtigungen sicher speichern und gezielt weitergeben. Auch in der Schweiz ist eine staatliche e-ID geplant (swiyu), die mit dem europäischen System kompatibel sein soll.
Mit der EUDI-Wallet und der geplanten Schweizer e-ID entstehen zwei zentrale Bausteine der zukünftigen digitalen Identitätsinfrastruktur. Beide Systeme verfolgen das gleiche Ziel: Digitale Identitäten sollen grenzüberschreitend einsetzbar sein, höchsten Sicherheitsanforderungen genügen und Unternehmen und Nutzenden eine einfache Nutzung ermöglichen.
Die wichtigsten Ziele von eIDAS 2.0 auf einen Blick
•EU-weiter Rechtsrahmen für digitale Identitäten und Signaturen: eIDAS 2.0 Reformiert den bestehenden Rechtsrahmen, um EU-weit einheitliche, rechtssichere Regeln für elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste zu schaffen und eine grenzüberschreitende Nutzung zu ermöglichen. Kernziel ist, allen Menschen und Unternehmen in der EU sicheren Zugang zu elektronischen Identifikationsmitteln und Signaturen zu geben, die interoperabel sind und online wie mobil genutzt werden können.
•Einführung der EUDI-Wallet: Alle EU-Bürgerinnen und Bürger sollen auf Wunsch ein staatlich herausgegebenes digitales Identitätsmittel erhalten. Darin können offizielle elektronische Nachweise gespeichert werden, wie Identitätsdaten, Führerausweis-Informationen oder Vertretungsberechtigungen. Diese Nachweise können für die Anmeldung bei Online-Diensten, zur Altersbestätigung oder zum digitalen Unterschreiben verwendet werden
•Qualifizierter Attributsnachweis (Qualified Electronic Attestation of Attributes, QEAA): Mit eIDAS 2.0 können neben persönlichen Identitätsdaten auch organisationsbezogene Informationen digital zertifiziert werden. z. B. die Funktion einer Person in einem Unternehmen oder bestimmte Berufsqualifikationen. Dadurch werden Rollen und Berechtigungen eindeutig und überprüfbar.
•Erweiterte Vertrauensdienste: Die regulierten Vertrauensdienste werden ausgebaut und präzisiert. neu hinzukommen u. a. qualifizierte elektronische Archivierung, elektronische Registereinträge, elektronische Ledger, Dienste für Remote-Signatur- und Siegelerstellung sowie die Präzisierung qualifizierter Website-Authentifizierungszertifikate (QWAC).
Art. 45k eIDAS 2.0 adressiert qualifizierte elektronische Registereinträge und trägt – zusammen mit QERDS und QWAC – zu einem breiteren Rahmen für sichere digitale Geschäftsprozesse bei.
•Verpflichtende Anerkennung: Elektronische Identitätsnachweise und Attributsnachweise müssen in allen EU-Mitgliedstaaten akzeptiert werden. Zugleich sind bestimmte private Sektoren (z. B. Finanzdienstleistungen, Verkehr, Energie, Telekommunikation) in die Nutzung einbezogen, indem sie Wallet-basierte Identifikation und Attribute dort akzeptieren müssen, wo starke elektronische Identifizierung rechtlich verlangt ist.
•Fokus auf Datenschutz und Nutzerkontrolle: Die Architektur der Wallet und die Verordnung setzen stark auf Datenschutzprinzipien wie Datenminimierung, Privacy by Design/Default, lokale Datenspeicherung in der Wallet und Nutzerkontrolle über jede Attributfreigabe. EU-Dokumente betonen, dass Nutzer stets entscheiden sollen, welche Daten sie mit welchem Dienst teilen, dass Tracking und Profiling technisch unterbunden werden müssen und Transparenz über ein Transaktions-Dashboard sichergestellt wird.
Timeline: digitale Identitäten in der Schweiz und EU
- 20. Mai 2024: EU Regulation 2024/1183 (eIDAS 2.0) tritt in Kraft und schafft den neuen EU‑Rahmen für elektronische Identitäten und Vertrauensdienste.
- Bis Ende 2026: Die EU-Mitgliedstaaten sollen auf Basis der technischen Durchführungsrechtsakte mindestens eine funktionsfähige EU Digital Identity Wallet (EUDI‑Wallet) bereitstellen. Regulierte Sektoren (Finanzdienstleister, öffentliche Stellen usw.) werden schrittweise verpflichtet, Wallets zu akzeptieren.
- 2026-2027: Geplantes Rollout der Schweizer e-ID und swiyu Wallet
- Ab 2027: Für regulierte Sektoren (Banken, Finanzdienstleister, Gesundheit, öffentliche Dienste u.a.) wird die Wallet-Akzeptanz verpflichtend: Bei allen Identifikations-, Authentifizierungs- oder Signaturprozessen, die eine starke elektronische Identifikation erfordern.
- 2026-2030 (EU-Ziel): Die EU verfolgt im Rahmen der «Digital Decade»-Ziele, dass bis 2030 rund 80% der Bürgerinnen und Bürger einen digitalen Identitätsdienst nutzen können; die EUDI-Wallet ist dabei das zentrale Instrument, um dieses Ziel zu erreichen.
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Jetzt startenWas bedeutet eIDAS 2.0 für die Schweiz?
Auch wenn eIDAS 2.0 nur für die EU gilt, haben die Änderungen eine hohe praktische Relevanz für Schweizer Organisationen:
- Internationale Geschäftsbeziehungen:
Unternehmen mit Kundschaft, Partnern oder Standorten in der EU werden vermehrt mit elektronischen Identitäts- und Attributsnachweisen arbeiten, die nach eIDAS 2.0 bzw. über EUDI-Wallets ausgestellt werden. Das betrifft insbesondere Vertragsabschlüsse, digitale Signaturen, Vollmachten und Onboarding-Prozesse in regulierten Branchen. - Digitale Interoperabilität:
Die neue Schweizer e‑ID und die geplante Vertrauensinfrastruktur orientieren sich konzeptionell an eIDAS 2.0 und setzen auf offene, interoperable Standards, damit Identitäts- und Attributsdaten künftig grenzüberschreitend – insbesondere mit der EU – genutzt werden können. - Frühe Vorbereitung als strategischer Vorteil:
Wer bestehende Identifikations-, Authentifizierungs- oder Signaturprozesse frühzeitig auf eIDAS 2.0-kompatible Standards ausrichtet, schafft Spielraum für effizientere Workflows und reduzierte Compliance-Komplexität. Gleichzeitig erleichtert es die Integration neuer digitaler Nachweise, sobald diese verfügbar sind. - Keine Pflicht zur Nutzung der EU-Wallet:
Die EUDI-Wallet und die geplante Schweizer swiyu-Wallet sind freiwillig. Auch ohne Wallet können Personen weiterhin qualifiziert elektronisch signieren, etwa auf Basis einer einmaligen Identifikation, auf deren Grundlage ein Zertifikat ausgestellt wird. Dieses Zertifikat ermöglicht über Jahre hinweg qualifizierte elektronische Signaturen. - Rechtslage zu Signaturen: Die qualifizierte elektronische Signatur ist in der Schweiz über das ZertES geregelt und in der EU über eIDAS; die Anforderungen sind ähnlich, aber es gibt derzeit kein automatisches Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung – was für grenzüberschreitende Geschäftsbeziehungen zusätzliche technische und rechtliche Abstimmung nötig macht.
Die neuen Vorgaben rund um eIDAS 2.0 und die Schweizer e-ID bieten eine konkrete Chance: Wer sich jetzt vorbereitet, kann digitale Prozesse vereinfachen, internationale Anforderungen erfüllen und neue Möglichkeiten für Identifikation, Signatur und digitale Zusammenarbeit erschliessen.
fidentity unterstützt Sie dabei mit Lösungen, die schon heute auf die kommenden Rahmenbedingungen ausgerichtet sind: zuverlässig, flexibel und zukunftssicher.
fidentity ist bereit für die Zukunft digitaler Identitäten
Die frühzeitige Integration moderner Identifikations- und Signaturlösungen schafft klare Vorteile. Mit fidentity setzen Sie auf eine Lösung, die sich flexibel anbinden lässt, Compliance-Anforderungen reduziert und auch zukünftige Standards abdeckt.
Kompatibel mit Schweizer und europäischen Vorgaben:
fidentity unterstützt Identifikationsprozesse gemäss Schweizer Gesetzgebung sowie nach EU-Standards. Sie entscheiden, welches Regime in welchem Kontext zum Einsatz kommt.
Bereit für neue Identitätsnachweise:
Mit dem Schweizer E-ID-Gesetz und eIDAS 2.0 entstehen neue staatlich geprüfte Identitätsmittel. fidentity ist technisch vorbereitet und wird entsprechende Anbindungen bereitstellen, sobald diese verfügbar und verbindlich spezifiziert sind. Lesen Sie hier, wie wir auf die Schweizer e-ID vorbereitet sind.
Flexible Signaturauslösung:
SIGN unterstützt unterschiedliche Szenarien zur Auslösung elektronischer Signaturen – von einfachen Freigaben bis zu qualifizierten Signaturen mit bestehenden Zertifikaten.
Option für attributbasierte Prozesssteuerung:
Noch nicht im Einsatz, aber technisch möglich: In Zukunft könnten Attribute wie Rollen oder Berechtigungen aus der Schweizer e-ID oder EUDI-Wallet genutzt werden, um Prozesse gezielt zu steuern oder Anforderungen anzupassen.
Technologische Offenheit
Dank offener Schnittstellen und modularer Architektur lassen sich die Lösungen von fidentity nahtlos in bestehende Prozesse integrieren. Sie können bei Bedarf um Wallet-Gateways oder Trust-Frameworks ergänzt werden, sobald diese verfügbar und relevant sind.
Vertrauensinfrastruktur aus der Schweiz:
Unsere Lösung erfüllt höchste Anforderungen an Sicherheit, Datenschutz und Nachvollziehbarkeit. Entwicklung, Betrieb und Hosting erfolgen vollständig in der Schweiz.
Weniger Komplexität bei regulatorischen Anforderungen
Mit fidentity erfüllen Sie die gesetzlichen Anforderungen in der Schweiz und der EU – ohne technischen oder rechtlichen Mehraufwand. Unsere Lösungen entlasten Compliance-Teams, schaffen Klarheit im Umgang mit neuen Identitätsstandards und reduzieren den Abstimmungsbedarf in internationalen Prozessen.
Jetzt vorbereitet sein statt später nachbessern
Die Einführung von eIDAS 2.0 und der Schweizer e-ID verändert, wie Identitätsdaten überprüft und genutzt werden – in Verträgen, beim Onboarding und in digitalen Geschäftsbeziehungen. Wer früh Klarheit schafft, kann Prozesse sicher gestalten, regulatorische Anforderungen erfüllen und auf neue Kundenbedürfnisse reagieren.
Mit dem Readiness Assessment von fidentity finden Sie heraus, wie gut Ihre Organisation vorbereitet ist und wo Handlungsbedarf besteht. Schnell, fundiert und mit konkreten Empfehlungen
FAQ
Ein EU-Rechtsrahmen aus dem Jahr 2014, der elektronische Identifikation, Signaturen und Vertrauensdienste reguliert. Die Überarbeitung des Gesetztes wir eIDAS 2.0 genannt und beinhaltet neue und erweiterte Vertrauensdienste, stärker regulierte Identitätsnachweise, einheitliche technische Grundlagen und eine europaweit anerkannte digitale Identitätslösung.
Unternehmen und Behörden in der EU – insbesondere Sektoren wie Finanzdienstleistungen, Gesundheit, Telekommunikation, Energie, Transport oder Verwaltung. Schweizer Unternehmen mit EU-Bezug sind indirekt ebenfalls betroffen.
Nein, Praktisch jedoch schon dort, wo Schweizer Unternehmen mit EU-Partnern, Kund:innen oder Behören arbeiten. Zudem wird die Schweizer E-ID kompatible Grundlagen schaffen.
Diese bleiben weiterhin zulässig. Sie können parallel zu staatlichen Identitätsnachweisen eingesetzt werden, je nach Use Case und regulatorischem Rahmen.
Für Bürgerinnen und Bürger sind EUDI und swiyu-Wallets komplett freiwillig. Für Unternehmen in bestimmten Sektoren: verpflichtende Akzeptanz, sobald eine Person sich damit ausweisen möchte. Nur Staaten müssen eine Wallet aktiv herausgeben, nicht Unternehmen
Das eIDAS-Readiness Assessment von fidentity gibt Ihnen einen fundierten Überblick über den aktuellen Stand Ihrer Organisation. Sie erhalten konkrete Empfehlungen, welche regulatorischen Anforderungen relevant sind und wo Anpassungen sinnvoll sein können – besonders für Unternehmen in regulierten Branchen und mit grenzüberschreitenden Prozessen.
Wer sich früh mit eIDAS 2.0 und der Schweizer e-ID auseinandersetzt, reduziert späteren Anpassungsdruck und schafft Handlungsspielraum. Prozesse lassen sich effizienter gestalten, regulatorische Risiken minimieren und digitale Nachweise einfacher integrieren. Zudem sind Unternehmen besser gerüstet, um neue Marktanforderungen oder Kundenbedürfnisse umzusetzen.